Freunde der Stadtbücherei Haltern am See e.V.

Sammlungen der Stadtbücherei Haltern am See

 

1. Landkarten

 

2. Die Sammlung Kurt Heusner

Dank einer Schenkung des Halterner Kaufmanns Kurt Heusner (4. April 1924 - 11. Februar 2005) besitzt die Stadtbücherei Haltern am See eine über 600 Bände umfassende Sammelbilderalbensammlungen.

Diese Alben besitzen nicht nur einen materiellen, sondern auch einen hohen allgemeinhistorischen und vor allem buchgeschichtlichen Wert. Zum einen kann man mit ihrer Hilfe die gestalterische Entwicklung von relativ einförmigen Stahl- und Holzstichwerken bis hin zum modernen illustrierten Sachbuch nachvollziehen. Zum anderen bietet die Sammlung Heusner durch ihre große Vollständigkeit eine geradezu einmalige Möglichkeit aufzuzeigen wie z. B. der NS-Staat die Sammelleidenschaft insbesondere von Jugendlichen ausnutzte um seine Ideologie in die Bevölkerung hineinzutragen. Sämtliche Sammelbilderalben aus dem Nachlass Heusner sind mit einem Exlibris gekennzeichnet.

Um die Vollständigkeit der einzelnen Bände zu erhalten, ist der Zugang zu der Sammlung nur eingeschränkt möglich, d. h. die Bücher werden nicht ausgeliehen, sondern können nur unter Aufsicht eingesehen werden.

Die Stadtbücherei würde die Sammlung Heusner gerne in einem Katalogbuch dokumentieren, hat aber die dazu notwendigen Finanzmittel bisher aber nicht einwerben können.

 
Sammelbilder:
Die ersten Sammelbilder kamen um 1840 auf. Die ursprüngliche Idee, Sammelbilder zur Verkaufsförderung von Ware in Deutschland einzusetzen, geht auf Franz Stollwerck (1815-1876) zurück, der bereits ab 1840 „Bilder-Chocolade“ oder „Photographie-Chocolade“ produzierte.  Es wird vermutet, dass Franz Stollwerck während seiner Gesellenzeit in Paris vom Kaufhaus „Au bon marché“ inspiriert wurde, das den Kunden nach dem Einkauf Bildpräsente übergab, die auf der Rückseite einen Kalender und Firmenwerbung trugen und den Kunden zum Wiederkauf motivieren sollten. Die Kundschaft war von dieser Idee derart begeistert, dass Aristide Boucicaut, der Inhaber des Kaufhauses, die Herausgabe von Bilderserien veranlasste.

Franz Stollwercks Sohn Ludwig Stollwerck (1857-1922) entwickelte die Idee dieser Einzelbilder zu Sammelbildern weiter, als er bei seinem Eintritt in das väterliche Unternehmen 1873 erkannte, dass durch den Sammelreiz die Kauflust verstärkt wurde.

Ihren ersten Höhepunkt erreichten die Sammelbilder in der Zeit zwischen 1900 und 1910. Modernere Drucktechniken führten schließlich zu einer Ausweitung der Sammelbilder verteilenden Industrie. Vor allem Zigarettenhersteller entdeckten die Chancen des Sammelbildes, so dass aus den „Sammelbilderalben“ bald „Zigarettenbilderalben“ wurden. Zudem wurden die Alben jetzt meist einer bestimmten Thematik gewidmet. Das moderne Sachbuch war geboren.

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland wurden die Zigarettenbilder vor allem für Propagandazwecke eingesetzt. 1942 wurde aus kriegswirtschaftlichen Erwägungen die Produktion von Zigarettenbildchen und -alben eingestellt und konnte erst nach Kriegsende wieder aufgenommen werden.

1955 verbot die Bundesregierung die Beigabe von Sammelbildchen zu Tabakprodukten, und der Bundesgerichtshof entschied 1957, dass nur Bilder mit Werbemotiven zulässig seien - daraufhin hat diese Form der Sammelbilder an Bedeutung verloren und wurde dann in den 1960er Jahren durch die Fußballbildchen (zuerst von Panini) abgelöst.

 

2. Regionalgeschichtliche Sammlung

 

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